Yangon

heute haben wir unser kleines Idyll, die Yoma Cherry Lodge verlassen müssen, um in die größte Stadt des Landes (6 Mio. Einwohner) zu fliegen. Der Flug mit der ATR 72 war kurz und komfortabel. Wir saßen ganz vorne und hatten Fußraum bis zum Abwinken. Am Flughafen wurden wir wieder abgeholt und hatten Gelegenheit über die Stadt zu sprechen und erste Eindrücke zu sammeln. Es dauerte ungefähr eine Stunde bis wir am Hotel ankamen, da wir eine relative junge Erscheinung in Yangon erlebten – Stau. Vor zwei Jahre hat das angefangen, meint That. Seit dem sich das Land richtig geöffnet hat, geht es in Yangon rund. Mandalay als zweite Metropole wirkt dagegen kleinstädtisch. Yangon ist der unbestrittene King. Im Vergleich zu anderen südostasiatischen Metropolen wie Bangkok oder Saigon ist Yangon aber immer noch ein Zwerg. Der aufzuholende Weg ist lang, sehr lang. So ist beispielsweise einer der bedeutendsten Kolonialbauten, der Yangon Division Court im 2. Weltkrieg (!), durch einen Bombenangriff teilweise zerstört worden. Die Schäden sind bis heute nicht beseitigt worden, obwohl das Gebäude, wie die meisten anderen Kolonialbauten weiter genutzt werden. Wir haben am Nachmittag einen im Reiseführer von Stefan Loose (sehr empfehlenswert!) beschriebenen Rundgang an diesen bedeutendsten Bauten entlang gemacht. Der Eindruck verschlägt einem die Sprache, aber ich denke, der Grad des Verfalls kommt sogar über die Bilder gut rüber. Als Nächstes fallen uns die Unmengen an Garküchen auf, die es hier gibt. Man hat den Eindruck überall wird auf der Straße gegessen, viel mehr noch als das in anderen birmanischen Orten der Fall war. Und es gibt Unmengen von Krähen! Als es noch hell war, sind sie uns schon durch ihre bloße Anzahl aufgefallen. Als es aber dunkel wurde, haben sie in den Bäumen um den Mahamondoola Garden einen Lärm verursacht, der sogar den Straßenverkehr übertönte. Da war so unheimlich, daß ich davon ein Video machen musste, um den Lärm zu konservieren.

Irgendwie macht uns die Stadt fertig, man weiß gar nicht so genau, ob man abgestoßen oder fasziniert sein soll. Am Ende unseres Rundgangs haben wir dankbar den Tipp von Stefan Loose angenommen und uns im Strand Hotel (von den gleichen Menschen erschaffen, wie das ehrwürdige Raffles in Singapore) einen späten Afternoon Tea mit allen möglichen Leckereien gegönnt. Teuer, aber von erlesener Qualität und in einer Oase der Ruhe serviert.

Unser Hotel ist echt ein Klopper. Einmal haben wir das Zimmer schon gewechselt, weil die Klimaanlage begann den Raum zu fluten. Im neuen Zimmer hört man dafür ständig irgendwo Wasser glucksen. Halte ich das Ohr an die Wand, höre ich ganz deutlich das Wasser fließen. Aber den Vogel schießen die Sanitärräume ab. Die Duschen haben alle ein Fenster zum Schlafraum und der ganze Sanitärbereich ist offen zum Selbigen. Das ist echt einmalig!

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