Das Herz Myanmar’s

haben wir heute besucht. Die Shwedagon-Pagode ist das religiöse Zentrum des Landes und wenn man erfahren hat, daß sich im Leben der Birmanen letztlich fast alles um den Buddhismus und seine Lehren dreht, dann ist es sich nicht verkehrt anzunehmen, hier schlägt Birmas Herz, hier findet man zur Seele dieses Landes.

Begonnen hat der Tag mit einem zweiten Frühstück auf birmanische Art. Eine Suppe, genannt Mouhinga, meist eine Fischbasis mit diversen Einlagen insbesondere Nudeln wird in der Regel gegessen. Ich fand es witzig, wie pragmatisch in der Küche mit den hartgekochten Eiern umgegangen wird – sie werden einfach mit einer Schere in mundgerechte Stückchen zerschnitten. Neben den Nudeln werden sehr gerne Gemüse-Tempura hineingebröselt. Fischsauce zum Salzen und Korianderblätter als Würze sind unvermeidlich. Das hat mich sehr an Vietnam erinnert. Der Tempelbezirk in dem wir uns zum Frühstück befinden, muß etliche Quadratkilometer umfassen. Über hundert Klöster sind rundum angesiedelt, immer wieder treffen wir auf Mönche und Nonnen. Wir beteiligen uns an den Mönchsgaben auch wenn mir dabei nicht ganz wohl ist. Dieses System empfinde ich schon ein wenig überspitzt. Mehrfach beobachte ich, mit welcher Penetranz und welch forderndem Auftreten die Mönche ihre Gaben „erbitten“. Und wenn genug zu Essen gesammelt wurde, dann wird auch mit aller Deutlichkeit Geld gefordert. Widerspruch gibt es keinen. Ich erinnerte mich an einen Guide in Indonesien, der mir damals erklärte, dass ein wesentlicher Grund, warum in seiner Heimat vieles nur so langsam voranginge im Buddhismus begründet liege. Die Familien verschulden sich teilweise sogar um bei hohen Festen den allgemeinen Erwartungen gerecht zu werden. Für Viele scheint wegen der Aussichten auf das Jenseitige das Dieseitige nebensächlich. Die vielen Läden, Märkte und Werkstätten sind im Wesentlichen wegen der Pagode da. Von Werkstätten für Opfergaben jedweder Art, den dazugehörigen Läden und Märkten in denen diese Erzeugnisse wieder feilgeboten werden, bis hin zu gewöhnlichem Tand wird alles Erdenkliche erschaffen und verkauft. Durch etliche dieser Läden, Werkstätten und Märkte sind wir gestreift, haben so Vieles erklärt bekommen, dass ich es in so kurzer Zeit gar nicht in diesen Beitrag stopfen kann. So waren schon zwei Stunden verflogen, bevor wir das erste Mal vor der eigentlichen Pagode standen.

Nach dem Auslug waren wir klatschnass geschwitzt. Es war heiß und feucht. Ich möchte nicht wissen, wie das im richtigen Sommer hier ist. That meinte, dann herrscht auf den ausgelegen Gehmatten richtig Gedrängel, weil auf dem Steinboden keiner mehr gehen kann. Wir sind nach einer Dusche und ausgiebigem Füßehochlegen am späten Nachmittag wieder aufgebrochen, um die Shwedagon nochmal beleuchtet zu sehen. Das hat sich gelohnt, der Anblick selbst, aber auch das rege Treiben am Rande waren die 2 Stunden Aufenthalt wert. Anschließend haben wir ns noch einen Ausflug auf den Sagoda-Tower gegönnt und im Restaurant im 20. Stock ein, zwei Bierchen gezischt und den Ausblick auf die Shwedagon genossen. Der Rest derStadt gibt nichts her. Kein Vergleich mit Bangkok.

Shwedagon in der Nacht
Shwedagon in der Nacht

4 Kommentare zu „Das Herz Myanmar’s

  1. sooooo viel Gold in dieser sonst doch eher bescheidenen Welt dort.
    Schaut so aus, als ob euch diesmal das Essen eher munden würde :-). Noch alles Gute und viel Spaß

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  2. Du sagst es, diese grundsätzliche Einstellung ist sicher eines der anzupackenden Themen. Denktübrigens auch mancher Einheimische.

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