Etosha Nationalpark

Für viele Namibiabesucher ist er das Highlight ihrer Reise. Mit 22.000 qKm ist dieser Park der größte Namibias. Mit dem Geparden und dem Leoparden fehlen uns noch 2 der Big Five. Wir hoffen sehr, es gelingt uns sie aufzustöbern. Zebras und Springböcke sollen hier in großen Populationen vorkommen. Zunächst geht es aber wieder auf die Straße. Heute war wieder einmal um 5:00 Uhr aufstehen angesagt. Zwischen 6:30 Uhr und spätestens 7:00 Uhr wollten wir auf der Straße sein, da die beiden Ranger mit ihren Jeeps um 11:00 Uhr bereit standen, um uns zu fahren. Eine 5-Stunden-Tour und eine 7-Stunden-Fahrt waren geplant. Die Lager innerhalb des Parks schließen um 7:00 Uhr abends ihre Tore, deshalb musste das so sein. Nach ca 2 Stunden halten wir an einer großen Tankstelle. Ich war zwar noch nicht im mittleren Westen der USA, aber aus Filmen kenne ich das genauso. Ewig viel Platz für Autos, rundherum ist nichts, dazu noch ein Shop zum Einkaufen. Wir müssen vor allem tanken. Der Truck verbraucht auf der Straße ca 25l/100 Km, aber auf den Gravel Roads im Park werden das auch schnell 40 l. Am folgenden Tag waren zwei Fahrten mit dem eigenen Fahrzeug geplant und übermorgen werden wir auch nochmal gute 70 Km innerhalb des Parks fahren müssen, um das Richtung Erongo-Gebirge führende Gate zu erreichen.

Wir kommen recht pünktlich am Lindquist-Gate des Parks an und dürfen kurze Zeit später einfahren. Nach nochmals 20 Minuten erreichen wir das Namutoni Camp, wo wir die Ranger treffen und in die Jeeps umsteigen. Da wir uns für die kürze Fahrt gemeldet hatten, sind wir nur zu viert und haben viel Platz. Die anderen beiden sind das italienisch-deutsche Paar; die beiden sind super sympathisch und wir verstehen uns prima!

Der Park bietet eine reiche Tierwelt, allerdings gibt es ein Übermaß an Springböcken und Zebras während die Raubkatzen, bis auf die Löwen, kaumzu sehen sind. Zwischendurch stellt unser Ranger durch ein Telefonat fest, daß er gar nicht die 7-Stunden-Fahrt hat sondern die kürzere. Danach erhöhte er deutlich das Tempo. Vermutlich war er schon viel zu weit gefahren, um im Normaltempo pünktlich unser Camp zu erreichen. Parallel zum Fahrtempo erhöhte sich nun aber unser Pirschglück. Erst sahen wir ein Spitzmaul-Nashorn und dann gab uns ein entgegenkommendes Fahrzeug einen entscheidenden Tipp. Anderthalb Kilometer vor uns solle ein Gepard unter einem Baum liegen. Aber wir sahen nichts. Wir fuhren nochmal zurück, wieder nichts. Wir gaben schließlich auf und fuhren weiter. Nun stellte sich raus, daß Ruth einen halben Kilometer verstanden hatte während ich anderthalb Kilometer gehört hatte. Nun gab sie doch noch weiter Acht und nach bestimmt drei Kilometern lag Cheetah direkt neben dem Weg unter einem dürren Bäumchen. Hier gelangen mir die bisher besten Aufnahmen. Was für ein wunderbar gezeichnetes Gesicht das Tier hat. Als es allerdings das Maul aufriß, um zu gähnen, zeigte sich anhand seiner fürchterlichen Bewaffnung, daß es kein Schmusekätzchen ist. Momentan schien das Tier aber ziemlich fertig zu sein. Es hechelte heftig in der drückenden Hitze. Das Wetter hatte sich deutlich verändert. Erstmals sahen wir Wolken und zwar keine kleinen. Hochaufragende Quellungen waren aufgezogen und die trockene Hitze deutlicher Schwüle gewichen. Nach sechs Stunden Fahrt kamen wir im Camp Halali an und … fanden unsere Zelte bereits aufgebaut vor. Danke Robert! So blieb Zeit endlich ein Bad zu nehmen. Hier gab es ein richtiges Schwimmbecken, in dem ich ein paar Bahnen ziehen konnte. Eine Wohltat nach der langen Fahrt im offenen Jeep und diesen Backofentemperaturen. An diesem Abend haben Ruth und Traudl gemeinsam ein Chili con Carne kreiert, exzellent! Abends gab es tatsächlich ein klein wenig Regen. Im Dunkeln zogen wir noch die Regenhauben auf die Zelte.

Nach etwas stürmischer Nacht ist am nächsten Morgen fast alles beim Alten. Trocken aber wolkig. Nur am zusammengepappten Staub ist erkennbar, daß es geregnet hatte. An diesem Tag unternehmen wir vor- und nachmittags je eine Fahrt mit unserem Truck. Leider gelang es uns nur einmal einen Leoparden aufzuspüren, der aber sicher 300 m entfernt durch den Wald streifte. Dafür gelangen mir noch schöne Nashornfotos. Am beeindruckendsten war aber Etosha Lookout. Hier führt ein Weg ein paar hundert Meter hinaus in die Salzpfanne. Da das Gelände breteben ist, darf man hier das Fahrzeug verlassen, was sonst streng verboten ist. Wie ein Meer lag die Salzpfanne vor uns und am Horizont lief tatsächlich ein einsamer Strauß ins Nirgendwo.

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