Namib-Naukluft-Park

Zwischen den riesigen Sanddünen kann es extrem heiß werden, deswegen sind die Dünenbesteiger gut beraten, um diese Zeit bereits an den Dünen einzutreffen. So wie wir. Außerdem ist die Zeit um den Sonnenaufgang die schönste. Das hieß also wieder früh aufzustehen, konkret hieß das 4:30 Uhr! Um 10 nach fünf rollte der Truck zum Tor des Parks. Wir waren tatsächlich in der pole position wenn um 05:30 das Tor geöffnet wird. Von hier aus war es dann noch eine knappe Stunde bis zu Big Daddy. So heißt die höchste Düne des Nationalparks. Sie misst sagenhafte 330 m, was abhängig vom Wind aber ständig etwas variiert. Während die meisten vorhatten, gleich dort hinauf zu steigen, sind wir erst einmal außen herum gegangen, um gleich in das Deadvlei zu gelangen. Seit etlichen Jahren schwirren mir schon bestimmte Bilder durch den Kopf, wenn ich an Namibia denke. Und die bekomme ich nur kurz nach Sonnenaufgang, wenn die Sonne erstmals über die mächtigen Dünen geklettert ist und es geschafft hat, die gegenüberliegende Düne zu beleuchten, während die toten Bäume des Deadvlei noch im Schatten liegen. Außerdem sollten natürlich keine Leute zwischen den Bäumen rummarschieren. Wir waren um kurz nach halb sieben tatsächlich die ersten hier und ich bekam die lang ersehnten Fotos. Anbei eine schnelle und weitgehend unbearbeitete Auswahl, die aber schon ganz gut zeigt, was ich meine.

Überglücklich bin ich anschließend mit meiner Beute gen Big Daddy aufgestiegen. Traudl hat nach kurzer Zeit aufgegeben. Zum einen ist der Aufstieg im rutschigen Sand extrem anstrengend und Traudl wurden die steilen Hänge auch noch unheimlich. Von der Temperatur ging es noch ganz gut und der Aufstieg um die Zeit lohnt sich noch alle Mal. Seht selbst.

Anschließend ging es quasi nebenan noch zu Big Mama, ebenfalls eine sehr hohe Sanddüne, die ich aber nicht mehr bestiegen habe.

Auf der Rückfahrt haben wir noch an der Düne 45 angehalten. Sie heisst schlicht so, weil sie am Kilometer 45 von Sesriem hierher liegt.

Heute Abend wird noch einmal gemeinsam gegrillt und sicher werden wir manches Revue passieren lassen. Denn morgen steht nur noch die Rückfahrt nach Windhoek an. Zwar wird es dort noch einen Stadtrundgang und eine letztes gemeinsames Abendessen geben, aber mit den Eindrücken hier, wird das nicht mehr mithalten können.

Nach der Übernachtung im Hotel in Windhoek geht es am darauffolgenden Tag retour nach Frankfurt. Hoffen wir mal, daß die Eurowingspiloten, die uns fliegen sollen nicht streiken.

Okawango-Westdelta

Bereits um 6 Uhr sind wir wieder auf den Beinen, machen uns etwas frisch und bauen gleich die Zelte ab. Unser Fahrer Robert ist wieder überall dabei, hilft und gibt Tipps wie es richtig geht. Zunächst nehmen wir uns nur eine schnelle Tasse Kaffee, danach geht es gleich mit dem Boot hinaus auf den Kwando. Anderthalb Stunden erkunden wir die Flusslandschaft und ihre Bewohner. Das Licht ist so früh wunderbar und es macht große Freude Wasserböcke, Hippos, Warane und Bienenfresser zu beobachten.


Mit wunderschönen Bilder kommen wir zurück und stürzen uns mit Appetit auf das Frühstück, das Ruth zwischenzeitlich vorbereitet hat.

Ruth hat ein paar Rühreier gemacht

Schnell wird es heiss und wir sind froh die Zelte bereits abgebaut zu haben. Es geht wieder hinaus Richtung Straße. Kurz zuvor stoppen wir an einer Ansammlung kleiner Hütten. Wir beschließen hier zu fragen, ob wir einen Blick hinter die Kulissen werfen dürfen. Da gestern alle großzügig eingekauft haben, sollen wir nur die Hälfte der Mitbringsel mitnehmen. Ruth klärt schnell den Besuch, dann steigen wir auch schon mit unseren Tüten aus. Nachdem wir sie übergeben haben. Entbrennt ein kleines Gerangel darum. Ruth macht aber schnell klar, dass geteilt werden muss. Uns begleiten ausschließlich Frauen und Kinder. Ein Mann sitzt vor seiner Hütte und starrt auf sein Handy, grüßt kurz, nimmt sonst aber wenig Notiz von uns. Die Hütten bieten vielleicht 6-10 qm Platz, das muss für eine ganze Familie reichen! Draußen wie drinnen ist es vermüllt, sehr unordentlich und dreckig. Das Elend ist mit Händen zu greifen. Ruth und einige andere auch haben zum Schluss Tränen in den Augen. Ruth fragt, ob wir einverstanden wären gleich noch die 2. Hälfte der Mitbringsel zu holen. Einen zweiten Besuch würde sie nicht aushalten. Alle sind sofort einverstanden und verteilen die zweite Hälfte der Lebensmittel. Als wir weiterfahren ist es ein Weile recht ruhig im Truck.

Die heutige Fahrt gehört zwar zu den kürzeren Etappen, dafür treffen wir aber wieder richtig schlechte Passagen wie auch Gravel Roads an. Zwischendrin haben wir auch noch einen Tankstopp mit Einkaufsgelegenheit und (mal wieder) einen Grenzübergang. Inzwischen sind wir so oft hin und her, dass ich gar nicht mehr weiß, ob ich nun in Namibia, Botsuana oder Simbabwe bin. Der Reisepass füllt sich zusehends mit Stempeln. Die Gravel Roads führen unser durch den Bahathwapa- Nationalpark. Mit ca 2000 qKm ist es einer der kleinsten Parks in Namibia. Inzwischen haben wir so viele Antilopen gesehen, dass wir dafür gar nicht mehr anhalten.

Als wir am Nachmittag ankommen, bauen wir zunächst die Zelte auf und richten die Küche und Sitzgelegenheiten her. Zur Belohnung dürfen wir anschließend zur 2. Bootstour des Tages aufbrechen. Hier gelingen besonders schöne Fotos an einer Bienenfresser-Kolonie. In dem hohen Papyrus ringsum, hören wir immer wieder wie sich Elefanten krachend den Weg bahnen. Aber nur zweimal bekommen wir sie zu Gesicht. Die sind deutlich scheuer als die im Chobe-Park und zeigen ihren Unmut auch durch entsprechende Gesten. Bis zum Sonnenuntergang sind wir mit dem Boot unterwegs und kehren wieder einmal vollgepackt mit herrlichen Eindrücken zurück.

Heute Abend werden Hühnerkeulen gegrillt, dazu gibt es einen leckeren Gemüsereis ala Ruth. Voll lecker!! Nach der ausgiebigen Schlemmerei verkündet Susi (mit 71 unsere älteste Teinehmerin) stolz, daß sie mich heute geschlagen hat, weil sie 5 und ich nur 3 Hühnerbeine gegessen hat. Susanne ist Deutsche und lebt mit Carlo ihrem italienischen Mann in einem Landhaus mit großem Grundstück bei Rimini. Sie essen sehr gerne und Susi auch reichlich. Bei der abendlichen Runde am Lagerfeuer erzählt sie uns, wie sie sich einen Vorrat an Tomatenpulpo für das ganze Jahr anlegen. Bei einem Bauern in der Nähe kaufen sie zur Erntezeit leckere, reife Tomaten bis ungefähr ihre Badewanne voll ist. Darin werden sie gleich gewaschen und kommen anschließend grob geschnitten in einen Topf. Dazu etwas Wasser und nun ca. 20 Minuten aufkochen. Dadurch lösen sich die Schalen. Nun geht es in eine nur in Italien erhältliche Maschine, die Fruchtfleisch von Schalen trennt. Unter Zugabe von Stangensellerie und diversen Gewürzen wird alles nochmals kurz aufgekocht und nun portionsweise in Gläser abgefüllt. 200 Portionen reichen bis zur nächsten Tomatenernte. Ich bekomme schon wieder Appetit!

Shawimbo River Lodge

Der Name führt etwas in die Irre. Hinter dem Namen verbirgt sich ein Campingplatz. Jochen, der Country Manager für World Insight betreibt hier einen seiner diversen Plätze im südlichen Afrika. Als wir am frühen Nachmittag nach abermaligem Grenzübertritt nach Namibia eintreffen, steigen wir gleich in die beiden wartenden Jeeps um. Wir starten von hier aus unsere Rundfahrt durch den Mudumu National Park. Dieser Park fällt durch seinen Baumbestand auf. Hier gibt es auffallend viele große Bäume. Als wir nach einer halben Stunde an einem Flussufer stehen, ist klar warum. Außerdem sind wir nun seit einer Woche unterwegs und wir sehen, dass der Frühling vorankommt. Die Bäume und Büsche tragen viel mehr frisches Laub. Eine Wohltat für das Auge! Hier gelingt es uns erstmals Zebras aufzuspüren. Die kräftigen, stark gemusterten Tiere in ihrem natürlichen Umfeld sind ein herrlicher Anblick. Auch einige interessante Vögel sehen wir. Darunter ist auch ein Fischadler.
Als wir zurückkommen, steht die Sonne schon tief. Schnell werden die Zelte aufgebaut und bezogen. Danach wird das Essen zubereitet. Kartoffeln werden geschält, Gemüse geschnitten und Fleisch angebraten. Ruth würzt alles nach Simbabwer-Art und bald ist ein leckeres Gulasch zubereitet. Auf der Fahrt hierher haben wir einen großen Einkaufswagen mit Lebensmitteln gefüllt. Dazu haben wir jeder ein paar Euro in zusätzliche Lebensmitteln angelegt. Wir vereinbarten mit Ruth, bei Gelegenheit an einem kleinen Dorf anzuhalten und darum zu bitten, uns die Hütten anschauen zu dürfen. Im Gegenzug sollten die Lebensmittel verschenkt werden. Nun lassen wir uns erst einmal ein leckeres Gulasch schmecken. Es ist köstlich! Danach ist schnell abgewaschen und aufgeräumt. Den Abend verbringen wir mit einer Fragerunde über die bislang gesehen Länder und ihre Menschen. Erstaunt hat mich Ruth‘s strenge Meinung über ihre Mitmenschen im südlichen Afrika. Auf den Punkt gebracht meint sie, daß der größte Teil der Menschen keine Einstellung zur Arbeit hat. Unterstützung bis hin zu staatlichen Finanzmitteln bei Gründungen gäbe es. Weil das Geld später aber zurückgezahlt werden muss, will es kaum einer. Gäbe es „Hartz IV“ kämen alle gerannt. Schnell ist der Bogen zur Flüchtlingswelle gespannt und den Erfahrungen, die einige von uns mit den Menschen aus Schwarzafrika versus Afghanistan/Syrien bei uns gemacht haben.

Chobe Nationalpark

Nach einem leckeren Frühstück ging es schon kurz nach 7 Uhr weiter nach Kasane. Wir hatten an dem Tag viel vor. Kurz vor elf erreichten wir dieses Mal ein Hotel. Nach einer kurzen Pause ging es gleich weiter in das Chobe Naturreservat. Die Eindrücke hier waren überwältigend. Der Anblick der Elephanten, Wasserbüffel und diversen Antilopen, die sich hier massenhaft eingefunden hatten, erschien archaisch, wie aus einer anderen Zeit. Hier müssen wieder die Bildern sprechen. Könnte ich das treffend beschreiben, wäre ich Literaturpreisträger. 

Am späteren Abend sind wir dann nach dier Fahrt mit den Jeeps in ein kleines Boot umgestiegen. So haben wir das Ufer und die Insel Sududu noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive erlebt. 

Wegen der Insel wäre zwischen Botsuana und Simbabwe fast ein Krieg ausgebrochen. Kurz bevor das passierte gab man das Thema an den internationalen Gerichtshof in Den Haag ab. Dort wurde eine Vermessung der Flusstiefen beauftragt. Weil der tiefere Flussarm auf Simbabwes Seite verläuft, liegt nach internationalem Recht dort auch die Grenze. Seitdem gehört die Insel zu Botsuana. 

Mit dem Boot kamen wir nun auch näher an Büffel und Krokodile heran. Schließlich stöberten wir auch ein Löwenrudel auf. Das hatte sich unter die Büsche direkt am Flussufer zurückgezogen. Bestimmt ein Dutzend Tiere waren das. Ein großartiger Eindruck. Zu den Hippos hielten wir einen respektvollen Sicherheitsabstand ein. Die Burschen sind brandgefährlich! Die meisten tödlich verlaufenden Wildunfälle geschehen nicht mit Raubkatzen, sondern mit Flusspferden! Zum Ende der Fahrt brachten wir uns zu einem Sonnenuntergangsfoto in Position. Dort bemerkten wir in 20-30 m Entfernung auch zwei Hippos im Wasser. Eines wurde plötzlich etwas aktiver, schwamm umher und reckte immer wieder seinen Kopf höher aus dem Wasser. Schließlich riss es sein riesiges Maul auf und legte den Kopf in den Nacken. Unser Bootsführer setzte  umgehend zurück, weil diese Geste als deutliches Warnzeichen des Flusspferds zu verstehen ist. Kurz nachdem wir unsere Position verlassen hatten, ist es ungefähr an diese Stelle fast wie ein Delfin aus dem Wasser geschossen. Genau mit dieser Angriffsart werden regelmäßig Boote zum kentern gebracht. Die Umsicht unseres Bootsführers hat uns vor schlimmeren bewahrt. Das kleine Aluboot mit seinen 12 Plätzen hätte dem Rumms nicht viel entgegen zu setzen gehabt. Dafür war der kurze Moment der Drohgebärde und die dahinterstehende Sonne die Gelegenheit für ein tolles Foto. Reine Glückssache, daß dies in dem kurzen Moment gelang. 

Victoria Falls

Als erster Europäer stand Dr Livingstone Mitte des 19. Jahrhunderts vor dem was später zu einem der 7 Weltwunder erklärt werden sollte. Als wir bei der Einweisung durch den Guide erfuhren, im Oktober sei fast der niedrigste Wasserstand im Jahresverlauf erreicht, war ich zunächst enttäuscht. Die Wassermenge variiert zwischen 5000 qm/s im April bis 500 qm/s im November. Jedoch kehrte sich meine Enttäuschung rasch ins Gegenteil um, als der Guide meint, jetzt sei die Zeit nahezu ideal. Die fallenden Wasser werden nämlich so fein zerstäubt, daß sie in der engen Schlucht weit über den gegenüberliegenden Rand hochgedrückt werden. Dann ergießt sich das Wasser als feiner Nieselregen über die dort gehenden Besucher. Das bedeutet, im Frühjahr wird man erstens pitschepatsche nass und zweitens ist durch den Wassernebel nichts mehr zu erkennen. Außerdem zeigte uns ein Blick auf eine Karte, dass diese Wasserfälle die ersten der sieben Weltnaturwunder sind, die wir besuchen! Na, dann passt ja alles.

Früher, also ein paar Milliönchen Jahre zuvor, floss der Sambesi, der wohl auch noch nicht so hieß 😉, Richtung Südafrika und mündete in den Limpopo. Heute mündet er viel weiter nördlich in den Indischen Ozean. Verursacht haben dies tektonische Bewegungen. Auf diesem neuen Weg liegt nun ein großes Basaltgebiet. Dieser Stein ist zwar äußerst hart aber auch bruchempfindlich. Temperatur- und Druckschwankungen führten zu großen Rissen, über die sich das Wasser ergoss. Acht solcher Risse und damit Verlagerungen das Wasserfalls konnte man nachweisen. Der 9. entsteht bereits. Das dauert aber noch ein paar Tage …

So entstanden die Vic-Falls

Die Wasserfälle sind schwer beeindruckend. Alles weitere überlasse ich nun wieder den Bildern. Viel Spaß beim durchklicken.

Nach einer Mittagspause sind wir 2 Stunden später zu einem Hubschrauber-Flugfeld gefahren. Von dort startete unser kleiner Flug über die Victoria Fälle. Von hier oben kann man erst ermessen, welch langen und tiefen Canyon der Fluss in den Stein gegraben hat. Über 70 Km zieht er sich noch hin.

Kaziikimi Campsite Tag 2

Der Abend am Wasserloch war nicht mehr ganz so spektakulär, wie am Tag zuvor, aber die Nacht werde ich mein Lebtag nicht mehr vergessen. Um halb zwölf schreckte ich das erste Mal hoch, weil Löwen ganz in der Nähe brüllten. Es ist unglaublich mit welcher Lautstärke, ja stimmlicher Gewalt ein Löwe brüllt. Mir fuhr das durch sämtliche Knochen. Und es hörte sich unglaublich nah an. Ich konnte sogar die kleinen Löwenbabys maunzen hören. Das wiederholte sich noch 4-5 Mal in der Nacht. Kaum dämmerte es, stand ich auf und verließ das Zelt. Nachts auf die Toilette zu gehen, hatte ich nicht gewagt. 10 m neben unseren Zelten fand ich tatsächlich frische Spuren auf dem Fahrweg. Die Fußabdrücke lagen klar über allen Reifenspuren – seltsames Gefühl!

Frische Löwenspur

Nachdem Zeltabbau und dem Frühstück ging die Fahrt wieder ein gutes Stück weiter nach Osten. An der Elephant Sands Lodge glaubten wir unseren Augen nicht zu trauen. Hier wird ein Wasserloch permanent mit frischen Wasser gespeist. So haben die Dickhäuter sowohl Trinkwasser als auch jede Menge Matsch um sich einzukleistern. Die Kameraden kommen auch in Scharen, um diesen Service zu nutzen.  Es ist ein Schauspiel ihnen dabei zuzusehen. Getrübt wird der Eindruck nur durch die starke olfaktorische Belastung.Sie lassen halt immer wieder mal etwas fallen. 

Wir zogen deshalb auch weiter zu einer abgelegeneren Lodge. Zu der fuhren wir mit einem kleinen Unimog. Den letzten Kilometer marschierten wir mit einem bewaffneten Ranger, der uns noch viel erklärte.
Der Abend wurde denkwürdig. Hier hatte man neben einem kleinen See noch ein ehemaliges Badebecken (für Menschen!) direkt an die Terrasse abschließend. Kaum war es dunkel geworden, erschien der erste Elephant, um zu trinken! Und wir saßen fünf Meter daneben! Hammer! Diese riesigen Tiere sind so leise, dass man sie nicht kommen hört! 4-5 solcher Besuche wurden uns abgestattet, bevor wir zu Bett gingen und das Lagerfeuer verließen. In der Nacht schlief ich wie ein Stein, obwohl wir recht hellhörig in Zelthäuschen schliefen. Nachts waren wohl auch hier Elephanten um die Zelte gegangen. Diesmal habe ich nichts gehört, die sind ja so leise!

Markiger Ranger
Freche Mangusten
Sonnenuntergang kurz bevor wir die Lodge erreichten
Lagerfeuer schon zum Frühstück

Kaziikimi Campsite

Gestern haben wir die längste Etappe des ganzen Urlaubs gefahren, 520 km über teilweise heftige Strecken. Aber eins muss man sagen, diese Fahrt, so anstrengend sie war, hat sich definitiv gelohnt! Wir sind sprichwörtlich gerädert in unserem Camp angekommen und haben erst einmal die Zelte aufgebaut.

Das werden wir noch üben
Zeltlager feddisch!

Nachdem wir das mit tatkräftige Unterstützung der Ranger geschafft hatten, sind wir mal ein paar Schritte an das nahe gelegene Wasserloch gegangen. Dort war gerade ein Elefant angekommen, um zu saufen. Aber viel besser war, das plötzlich von der Seite Löwinnen auftauchten, um das gleiche zu tun. Nach diesen ersten vier Löwinnen kamen dann noch ein paar Babys hinterher und später auch noch zwei Männchen. Echt der Hammer. Zwischen dem Elefanten und den Löwinnen kam es zu einer kleinen Konfrontation, als eine Abordnung der Löwinnen in den Rücken des Elefanten gerieten. Da hat er mal kurzerhand gezeigt, wer hier Herr im Haus ist. Dabei ist ein verängstigtes Junges von der Gruppe getrennt worden und der Elefant steuerte genau darauf zu. Die kläglichen Schreie sind durch den ganzen Busch geklungen. Dem kleinen ist aber nichts passiert. Aus unserer Perspektive sah das vermutlich viel dramatischer aus, als es tatsächlich war.

Die ließen uns keine Sekunde aus den Augen

Nachdem wir uns einigermaßen satt gesehen haben, schauten wir erst einmal, selbst etwas in den Magen zu bekommen. Seit wir in der Früh (06:30Uhr) losgefahren waren und außer zwei kurzen Stops in Ghanzi und später in Maun zum einkaufen für das Zeltlager den ganzen Tag gefahren waren, hatten wir nur selbst mitgebrachtes im Bus zu uns genommen. Die selbst gemachten Spaghetti Bolognese schmeckten phantastisch!! Ein dickes Lob an unsere Reiseleiterin Ruth. Im Anschluss wollten unsere Ranger unbedingt noch eine Nachtpirschfahrt unternehmen, um die Löwengruppe aufzustöbern. Das gelang auch nach wenigen Minuten ganz in der Nähe unseres Camps, obwohl es schon tiefschwarze Nacht war.

2 Löwenmamas
Und der Chef dazu

Die Gruppe war noch größer als wir gedacht hatten. Insgesamt haben wir fünf Löwinnen, ein junges und ein etwas älteres Männchen gezählt. Dazu bestimmt ein halbes Dutzend junge Löwen. Bestimmt eine halbe Stunde lang beobachteten wir aus aller nächster Nähe (maximal 5-10 m) das Rudel. Dann haben sie sich in die entgegengesetzte Richtung unseres Lagers getrollt. Ich habe am nächsten Morgen ganz frische Fußspuren auf dem Weg direkt neben unseren Zelten (10-15 m entfernt!) festgestellt. Die Burschen sind in der Nacht um unsere Zelte geschlichen! Gut, dass wir den Rat der Ranger befolgt hatten und nachts nicht auf die Toilette gegangen sind, sondern für alle Fälle aus den leeren 5 l Wasserflaschen kleine Pinkeleimer geschnitten und die im Bedarfsfall benutzt hatten. Die Nacht ließen wir relativ früh ausklingen, sind in die Schlafsäcke gekrochen und haben wie die Steine geschlafen. Am ganz frühen Morgen zwischen 4:00 und 5:00 Uhr sind wir dann vom lauten Brüllen der Löwen geweckt worden. Die waren schon wieder direkt am Wasserloch neben uns. Bis wir dann aber alle aufgestanden waren, hatten sie sich schon wieder getrollt. Nach dem Frühstück ging es dann mit den Jeeps auf Pirschfahrt. Die war wirklich einmalig. Der Eindruck ist mit Worten gar nicht zu beschreiben. Wie wir durch die Sandpisten pflügten und viele, viele Dinge von Vögeln, kleinen Mangusten, Ducker, Springböcke, Warzenschweine, Elefanten bis zu 5 m hohe Giraffen erklärt bekamen. Jetzt lasse ich einfach mal die Bilder sprechen.

Zenda Game Lodge

Nach einem reichhaltigen Frühstück vom Buffett wurden wir von einem vielköpfigen und noch vielbeinigeren Abschiedskommitte, s. Foto zum Bus begleitet. Besonders der Hund der Lodge wich mir kaum von der Seite. Wahrscheinlich weil ich der einzige war, der ihn ausgiebig kraulte.

 

Große Sauerei beim Abschied

 

Die Fahrt war lang und bis auf ein paar Impalas und Strauße weitgehend ereignislos. Wenn da nicht die Qualität der Straße gewesen wäre. Noch dem Motto „geschüttelt, nicht gerührt“ ging es dahin. Jetzt ging mir auch ein Licht auf, warum im Prospekt stand „für Menschen mit Rückenproblemen nicht geeignet“. Wenn die Beckengurte nicht gewesen wären, hätte ich mehrfach unter der Decke gehangen.

Die sehen so harmlos aus, die Straßen!

Den Versuch meine Eindrücke gleich im Bus in‘s iPad zu tippen, gab ich ganz schnell wieder auf. Nach der Mittagspause in Gogabis habe ich mir für die Fahrt noch einen Kaffe to go gekauft. Trotz Deckel bedurfte es wahrhaft artistischer Fähigkeiten, um den Kaffee unfallfrei zu trinken. Aber was tue ich nicht alles für einen Kaffee. ☺️

Nach der Ankunft auf Zenda stellte ich fest, daß heute noch kein zelten angesagt war. Was für eine Enttäuschung! Und Internet gibt es hier auch noch. Nun gut, das macht den Abend oder den nächsten Morgen entspannter, wenn nicht alles gleichzeitig geschrieben, bearbeitet und übertragen werden muss.

Nach der Ankunft gab es ein Stündchen Ruhepause bevor wir zu einem walk in den Busch aufbrachen. In unserem „Zimmer“ hätten wir uns fast verlaufen, so groß ist es. 
Nachdem wir wieder ins Freie gefunden hatten, wanderten wir mit vier San in den Busch. Unterwegs erklärten sie uns wort- und klickreich viel über die Pflanzen, deren Nutzen und Verwendung. Klickreich, weil ihre Sprache mit unterschiedlichen Klicklauten durchsetzt ist. Einmalig unter allen Weltsprachen. Unterwegs wurden uns auch fast beiläufig Zebras und Kudus gezeigt. Wir suchten uns dann regelmäßig einen Wolf bis wir die entdeckten. Zum Ende hin war dann noch Fotoshooting mit San angesagt und es ging retour. Rechtzeitig zum Abendessen und bevor die Sonne unterging. Hier gab es übrigens auch Kudu!

Die Pflanze hilft z. B. bei Ohrenschmerzen.

 

oder wenn man aus den verbleibenden Fasern Seile dreht und damit Strauße fängt.
Die fanden es ganz lustig, dass der große Blässling vor ihnen niederkniete.

Aber morgen, morgen zelte ich!

Windhoek

oder windiges Eck was das Wort im burischem wohl bedeutet. Aber gehen wir noch mal zwei Schritte zurück – wie sind wir hier hingekommen. Los ging es gestern gegen Mittag mit der Bahn. Am Vortag hatte ich noch mit unserer Tochter darüber diskutiert, warum wir relativ früh losfahren. So richtig trauen tue ich der Bahn ja nicht. Und dann kam es genauso, der Zug zuvor war bei uns an der Haltestelle noch pünktlich, aber unserer kam dann glatt 15 Minuten verspätet. In München waren es schon 18 Minuten Verspätung und wir hatten nur 30 Minuten zum Umstieg. Mit dem ganzen Gepäck mussten wir quer durch das Bahnhofsgebäude. Das war durchaus sportlich, hat aber geklappt, weil unsere Sitzplätze sich auch gleich im 2. Waggon befanden. Der ICE war schließlich total pünktlich und kam auch auf die Minute so am Frankfurter Flughafen an. Das war entspannt. Dann haben wir von Eurowings den Baggage Drop Of gesucht. Laut Bordkarte (am Vorabend online besorgt) sollte der hier irgendwo sein. Gefunden haben wir einen bei der Lufthansa. Dort haben sie unser Gepäck aber nicht angenommen. Der Flug hatte zwar eine Lufthansa-Flugnummer soweit sind die Systeme wohl nicht. Hallo Lufthansa, da habt ihr noch etwas Arbeit vor euch! Bei Eurowings eine riesige Schlange, weil nur zwei Check in Schalter auf waren und gleichzeitig dort der Vorabend Check in lief. Stückchen abseits erklärte eine der Servicekräfte einem anderen Pärchen etwas, den habe ich dann auch nach dem DropOff gefragt. Kurzerhand nahm er uns mit an einen Schalter und schwupdiwupp war unser Gepäck eingecheckt. Der DropOff war wohl out of order … aber egal, sehr gutes Service-Verständnis von dem Mann! Der Flug war zwar etwas verspätet abgeflogen aber ansonsten in time.

Kurz vor touch down in WDH
Konventioneller Ausstieg

Der Flughafen Windhoek ist kleiner als ich gedacht hatte und liegt mitten im nirgendwo. Dort haben wir erstmals Ruth, unsere Reiseleiterin kennen gelernt. Auch die anderen zehn Mitglieder der Reisegruppe trafen wir dort erstmals. Eine nette übersichtliche Gruppe. Anschließend ging es zu einem Supermarkt für die erste Versorgung und schließlich zu Joe‘s Bierhaus, eine Institution in Windhoek. Hier hatte ich Gelegenheit erstmals namibisches Wild zu essen. Ein Trio aus Kudu, Springbok und Zebra. Super lecker.

Hinterher sind wir zu unserer ersten Lodge gefahren. Ein Traum, was die Leute in die Ödnis gezaubert haben. Bei einem Spaziergang haben wir von Ruth viel über das Land und seine vielfältige Bevölkerung erfahren. Bei dieser Gelegenheit haben wir uns auch gegenseitig vorgestellt und schließlich einen fantastischen Sonnenuntergang bewundert. Morgen wird es dann Richtung Botsuana weitergehen, in das erste Zeltlager. Kann also sein, das ich mich erst in einigen Tagen wieder melden kann. Bis dann.

Sunset an der Moonraker Lodge
Stuhlkreis 😉 am Lagerfeuer
Blick ins Land an der Moonraker Lodge

 

Südafrika: Städtetrip Kapstadt

Schaut euch mal Antje’s Beitrag zu Kapstadt an. Besser kann man einem den Mund nicht wässrig machen. ICH WILL DA WIEDER HIN!

Antje's Oasis ~ Travel Blog

In diesem Jahr habe ich meinen 7. Sommer im wunderbaren Kapstadt in Südafrika – einer wahrhaften Traumstadt am Atlantischen Ozean, eingebettet in wunderschöne Natur rund um den markanten Tafelberg, – verbracht. Sommer natürlich, weil es hier auf der südlichen Hemisphäre im März – wenn sich in Deutschland nach dem langen Winter zaghaft die ersten Sonnenstrahlen zeigen – ausklingender Sommer ist!

Kapstadt kann einwohnermäßig mit Berlin verglichen werden, obwohl der Vergleich größenmäßig irreführend ist. Denn während Berlin bekanntermaßen viele flächenmäßig weit gestreute Stadtbezirke hat, die Berliner und Besucher gerne unsicher machen, so spielt sich gerade für Kapstadt-Besucher Vieles gut überschaubar um das Tafelberg Massiv ab.

ViewfromTableMountain2017 Table Mountain is South Africa’s best-known landmark, but also a hiker’s paradise with numerous trails and amazing views over the city. It’s part of a national park – in the heart of the Mother City.

Der Tafelberg begrenzt den Stadtkern klar mit der City Bowl

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