Balamku und Calakmul

Vor unserer Abfahrt zum nächsten Tagesziel genießen wir noch einmal das hervorragende Frühstück im El Clombre. Unsere Köchin liegt noch flach, aber ihr Mann Oskar kümmert sich nach Kräften um uns. Es beginnt wieder zu regnen. Heute sind wir aber gar nicht böse drum. Das heisst weniger Hitze während der Fahrt. Nachdem wir aus Palenque raus sind, geht es gut voran. Nach kurzer Zeit erreichen wir schon die Transversale, die von Villahermosa bis nach Campeche führt. Sehr wohltuend – wenige Topes und auch wenige Schlaglöcher. image

Als wir EscArcega durchquert haben, halten wir Ausschau nach einem „Restaurant“, wie wir es auf der Fahrt durch die Berge gefunden hatten. An einem recht passabel aussehenden halten wir an, um Pause zu machen. Frisch zu essen gibt es aber nichts. Nur Getränke, Eis und eine riesen Auswahl an Knabberzeug in Tüten. Nicht einmal Obst haben sie hier. So bestellen wir uns eine eiskalte Cola und essen unsere eigenen Cracker und Erdnüsse. Die weitere Fahrt ist unspektakulär. Am Eingang des Nationalparks Calakmul liegt auch gleich unser Hotel. Das hatten wir nun anders verstanden in der Beschreibung. Das bedeutete für morgen eine lange Anfahrt zur Besichtigungsstätte, nämlich 60 Km einfache Strecke hinein in den Dschungel! Na gut, dafür haben wir heute Zeit gespart. Wir beziehen unsere Hütte und finden sie einfach super.

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Der Pool ist genau vor unserer Cabane, es hat ausgesprochen angenehme Temperaturen hier mitten im Urwald und die Hütte ist sehr sauber und angenehm ausgestattet. Statt Fenstern sind hier engmaschige Netze eingebaut, die das Hüttchen sanft durchlüften -Klasse! Auf der Herfahrt haben wir gesehen, dass Balamku kurz vor unserem Hotel nur 3 Kilometer abseits der Straße liegt. Wir beschließen, da noch hinzufahren. Es ist erst halb vier und in der Regel haben die Sehenswürdigkeiten bis 5 Uhr auf. Balamku ist nur eine kleine Ausgrabungsstätte, aber sie hat eine Attraktion zu bieten. Nämlich einen komplett erhaltenen und sehr gut restaurierten Fries eines der Tempel dort. Wir schlendern wieder ganz für,uns durch diese kleine Anlage und finden, genau wie im Reiseführer beschrieben einen Tempelwächter vor, der uns die komplett umbaute Attraktion aufschließt. Er scheint froh um unseren Besuch zu sein, denn wortreich erklärt er uns was da vor uns liegt. Zunächst verstehen wir nur Spanisch, aber mit Nachfragen, Händen und Füßen, einigen halbverschütteten Lateinkenntnissen verstehen wir doch einiges von dem was er erklärt.

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Der Fries ist im restaurierten Originalzustand zu sehen. Farbe und Zustand haben sich so gut erhalten, weil das Gebäude später durch ein größeres überbaut wurde. Im Wesentlichen wurden vorstellungen der Maya beim Übergang in die Unterwelt umgesetzt. Zu erkennen an den Kröten, die nach Meinung der Maya die Führer der Menschen an ebenjene Orte sind. Ich musste dabei an unsere jährlichen Krötenwanderungen denken -was die wohl zu bedeuten haben?

Am nächsten Morgen sind wir früh unterwegs. Immerhin sind es bis zur Ausgrabung 60 Km in den Nationalpark hinein. Anfangs denke ich noch, das sei locker in unter einer Stunde zu schaffen. Die Straße ist breit, geteert und ziemlich lochfrei. nach 20 Km ändert sich das in der schon bekannten Weise, die Breite lässt nach, die Kurven nehmen deutlich zu und die Lochfrequenz erhöht sich immens. Neben den Kurven bieten nun recht häufig truthahngroße und herrlich bunte Laufvögel Abwechslung. Auch Nasenbären tauchen ab und an auf.

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An der Ausgrabung angekommen, scheinen wir wieder die ersten Besucher zu sein.  In der Zeit der Maya-Klassik war Calakmul vergleichbar oder größer als Tikal. Die Stadt belegt über 30 Quadratkilometer und es sind über 5000 Gebäude bekannt. Allerdings ist nur das Allerwenigste davon ausgegraben oder erforscht. Dazu gehört die größte Pyramide, die mit 45 m Höhe ebenfalls die Dimensionen Tikals erreicht. Soweit über dem Dach des umgebenden Urwalds ist es angesichts dieser Dimensionen wieder einmal schleierhaft, wie eine solch hochentwickelte Kultur einfach verschwinden kann.

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Beieiner wahren Rallye retour zur Unterkunft, begegnen uns nun immer wieder Autos und Kleinbusse. Nach einer Abkühlung unter der Dusche und einem kleinen Imbiss in unserm Dschungelrestaurant,

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brechen wir zu unserer vorletzten Etappe zur Laguna Bacalar auf.

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2 Kommentare zu „Balamku und Calakmul

  1. Iiiiiigiiiit, sind das Würmer? 🙂
    Und kein Obst für Edeltraud, schlimm.

    Trotz allem wieder eine sehr ausführliche Beschreibung eurer Route und eindrucksvolle Bilder. Bis denne

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