An diesem Morgen erwartete uns zunächst ein fulminantes Frühstück. Wie schon das ausgezeichnete und frischgekochte Abendessen zuvor,
war auch das Frühstück von bester Qualität. Hervorragender Kaffee aus Chiapasbohnen, selbstgebackenes Brot, das seinen Namen verdiente mit röscher Kruste und noch warm. Selbstgemachte Marmeladen und ein Honig, der so phantastisch schmeckte, wie uns noch nie ein Honig mundete. Dazu Eier wie auch immer man sie haben wollte und natürlich Früchte oder frischgepresster Orangensaft. Nach der Gurkerei am Vortag ließen wir uns richtig Zeit mit dem Frühstück und beratschlagten, wie wir nun mit der etwas sehr urigen Cabane umgehen sollten. Traudl brachte es schließlich auf den Punkt: „Mücken gab es keine, geschlafen hatten wir besser als erwartet und das Essen war für hiesige Verhältnisse Weltklasse – wir bleiben und fahren jetzt zu den Ruinen.“ Na, wenn das Weibi zufrieden ist, bin ich es auch. Obwohl es inzwischen schon viel zu spät war, um noch bei gemäßigten Temperaturen zu starten, fuhren wir zu den Mayabauten. Zunächst wunderten wir uns über die erste Kasse, da hier weit und breit kein Parkplatz in Sicht war. Beim zweiten Blick auf die Tickets erst sahen wir, daß es sich um den Eintritt in den Nationalpark handelte, der die archäologische Zone weiträumig umgibt. Nach kurzer Weiterfahrt erschien schließlich der Parkplatz, der wieder einmal ziemlich leer war. Erst hier war der eigentliche „Maya-Eintritt“ zu entrichten. Diese Mayastadt gefiel uns auf Anhieb am besten. Allein ihre Lage im Urwald umgeben von riesigen Bäumen und eingerahmt von tiefgrünen Berghängen war beeindruckend. Wieder einmal verbeugten wir uns vor der Baukunst dieser Zivilisation.
Wir haben uns in den Ruinen und danach auch noch im nahegelegenen Museum sehr viel Zeit gelassen. Das Museum hatten wir gar nicht eingeplant. Aber ersten war es klimatisiert und damit perfekt zum Abkühlen geeignet, zweitens war es eine perfekte Ergänzung zu den Bauten. Hier waren nicht nur restaurierte Originale der Bildhauerarbeiten zu sehen, sondern auch einige der in einer Grabkammer gefundenen Beigaben und die Nachbildung der Grabkammer aus dem sakralen Hauptbauwerk selbst.
Erst nach gut sechs Stunden verlassen wir den Nationalpark wieder und fahren nach Palenque Ort hinein. Wir wollen versuchen ein Cafe mit WiFi zu finden. In dem Hotelviertel Canada, von dem ich zuvor gelesen hatte, finden wir das Gesuchte und nehmen kurz Verbindung mit der Heimat auf.
Weil wir am nächsten Tag einen längeren Ausflug vorhaben und deswegen bereits um sechs aufbrechen wollen, fahren wir noch zu einem Supermarkt, um uns etwas zum Frühstück einzukaufen. Der Supermarkt hat amerikanische Ausmaße und bietet eine riesige Auswahl. Nachdem wir Obst, Gebäck und auch einen Kaffee-Milch-Mix gefunden haben, geht es wieder zu unserer Hütte zurück. Wir kleben ziemlich und können die Dusche wirklich brauchen. Nach einem abermals guten Abendessen und zwei Flaschen Corona, fallen wir totmüde ins Bett.
Freut mich, daß ihr endlich auch mal was gutes zum Essen serviert bekommen habt. Nicht dass ihr noch ganz abgemagert nach Hause kommt. Die vielen gelaufenen Kilometer, die ganzen Strapazen,Eindrücke und Informationen und dann nichts gescheites zum Essen…….(Der Kopf wurde voll, aber der Bauch blieb leer)
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