Nun sind wir schon den letzten unserer drei Tage hier in de Kelders. Fast Schade morgen wieder fahren zu müssen. An dieses Eck könnte ich mich gewöhnen. Das Haus ist der Hammer! Es gehört Neil Stemmet, er ist ein bisschen Universalgenie. Befasst sich intensiv mit allem was die Sinne anspricht, designt sein Haus wie auch die Inneneinrichtung, baut Möbel nach eigenem Entwurf, kocht phantastisch, schreibt Bücher über das Kochen und das Drumrum, hört gerne und viel Musik und stellt eine Unterkunft zur Verfügung, die mehr homestay als Hotel ist.
Die Queen beim Frühstück Der Gemeinschaftsraum – wie ein riesiges Wohnzimmer Nehme ich heute den, oder …Aber jetzt bin ich schon viel zu weit. Wie sind wir eigentlich hergekommen? Ja, ok, mit dem Auto – ooh. In Knysna weinte der Himmel als wir abfuhren. Am Abend zuvor hatten wir noch ausgezeichnet im Featherbed gegessen. Durch Zufall hatten wir am Nachmittag erfahren, dass die Lodge einen Shuttle-Service downtown anbietet. Oh Mann, dass hätten sie uns auch mal früher sagen können. Das ist recht typisch hier. Die Leute sind alle superfreundlich, aber irgendetwas fehlt garantiert oder funktioniert nicht, weil einfach nicht dran gedacht wird. Heute morgen beispielsweise, wurde wie vereinbart das Frühstück in unserem Haus hergerichtet. Hat geklappt. Wie oben schon gesagt, regnete es aber. Die große mehrflügelige Glastür zum Garten hat man aber deswegen nicht geschlossen. Auf vier Metern Breite war es einen Meter in den Raum rein patschnass. Und das ist alles echter Holzboden. Ich hoffe nur die Hölzer sind unempfindlich und die Staff bekommt keinen Ärger mit dem Chef. Die höfliche Bitte beim Abschied, das schlechte Wetter doch mitzunehmen, lehnen wir dankend ab. Anscheinend klappt das auch. Nach einer knappen Stunde Fahrt wird es langsam trocken. Allerdings wird es für den Rest des Tages grau bleiben. Langsam verändert sich sich die Landschaft. Spätestens als wir von der N2 nach Süden Richtung Cap Algulhas abbiegen, haben wir keine sandige Dünenlandschft sondern eine hügelige Kulturlandschaft um uns. Abgeerntete Getreidefelder, teilweise Weiden für Schafe und Rinder und auch ein paar Strauße reichen bis zum Horizont. Alle paar Minuten kommen wir mal an ein paar Häusern, die vermutlich die Farmen sind vorbei.
Wie im mittleren Westen der USA Farmen bis zum HorizontDann endlich haben wir es geschafft. Wir sind am südlichsten Punkt Afrikas angekommen! Der kleine Ort hier besteht aus erstaunlich vielen Ferienhäusern, einem Leuchtturm und jeder Menge karger Landschaft. Nach Süden kommt jetzt lange nichts mehr und dann jede Menge Eis. Wir spazieren ein Weilchen die Küste entlang. Der Gang wird mit einem schönen Holzweg erleichtert, der auch dazu dienen soll, die karge Pflanzenwelt in diesem Gebiet zu schützen. Algulhas kommt übrigens aus dem Portugiesischen und heisst Nadeln. Vermutlich haben die damals führenden Seefahrer das Kap wegen seiner vielen gefährlichen Riffe so genannt. Die Gewässer sind wegen des meist starken Windes und mehrerer aufeinander treffender Meeresströme gefürchtet. Auf dem Leuchtturm lassen wir uns eine Weile ganz besonders heftig vom Wind durchpusten, bevor wir uns nach einer Tasse Kaffee wieder auf den Weg machen.
Komisch, dass die fast überall auf der Welt rotweiss sind. Sie am indischen Ozean, ich am Atlantik Vom Winde verweht Wer weiß, was das ist?? Und TschüssIm Cafe habe ich mir von der Bedienung eine deutlich kürzere Querverbindung erklären lassen, die wir nun unter heftigem Protest des Navis befahren, HereweGo versucht alle 5 Sekunden verzweifelt eine Neuberechnung der Route. Diese Teerstraße kennt er wohl nicht. Ich schalte auf Google um und sogleich ist Ruhe. Gut, dass ich mir diese Karten zuvor auch offline verfügbar gemacht habe. Wir staunen nicht schlecht als uns in dieser Pampa Weinfelder rund um Elim auffallen. Bei Neil erfahren wir später, dass sich der erfolgreiche südafrikanische Weinanbau nicht nur flächenmäßig ausdehnt, sondern, dass bestimmte Traubensorten im klassischen wineland gar nicht mehr gut angebaut werden können. Der Klimawandel ist auch hier zu spüren und insbesondere der Anbau mancher Weißweinsorten wird in kühlere Gegenden verlagert. Hier auf den Dörfern fallen uns die kleinen, urtümlichen Häuschen auf. Sie sehen nett aus, sind entweder sehr bunt oder strahlend weiß.
Kapholländisches HäuschenProblemlos finden wir unsere neue Unterkunft. Wie es hier aussieht, habe ich oben ja schon beschrieben. Neil hat uns bereits für das Abendessen und ein Whale Watching am kommenden Tag vorgesehen. Das Abendessen ist vorzüglich – nach Butternusskürbissuppe, einem riesigen griechischen Salat, einem Fleischgang und zum Nachtisch südafrikanische Erdbeeren mit Panna Cotta kommen wir nicht mehr aus unserer chaiselonge heraus.
Die Walsuchfahrt am nächsten Tag ist der totale Reinfall. Für 66 Euro sehen wir einen Seelöwen und fahren 2 Stunden kreuz und quer durch die Walker Bay. Am Nachmittag versuchen wir noch von der Hügelkette bei Hermanus, die einen super Überblick über die komplette Bucht bietet, ein paar Wale zu sichten. Aber leider auch von hier oben Fehlanzeige. Lediglich als wir in Hermanus den Lehrpfad durch diese ganz spezielle Vegetation durchwandern, sehen wir kurz den Blas eines aus der Bucht herausschwimmenden Wals. Nach drei Minuten ist das Schauspiel vorbei und wieder Ruhe im Schacht. Dabei soll es auch bleiben.
Am Morgen des nächsten Tages erzählt mir Neil ganz beiläufig, dass Anke heute kommen würde. Anke ist die Chefin der Agentur, die unsere tolle Reise nach unseren Wünschen organisiert hat. Ihr Know-How und das ihres Teams (Hallo Melanie) ist ein ganz großes Lob wert. Bitte seht euch mal auf ihrer site inspiration-africa.com um. Für einen Trip in das südliche Afrika ihre Dienste zu beanspruchen, ist unbedingt empfehlenswert! Anke verbringt das Wochenende mit zwei Freunden aus Deutschland hier. Wir ratschen viel am Abend und probieren leckeren Wein bevor es in die Heia geht. Beim Frühstück geht es dann weiter und wir lernen viel von ihr über die hiesigen politischen Strukturen. Sie hat sich vor 4 Jahren mit ihrer Agentur hier selbständig gemacht und dabei, wie auch über ihre Business-Kontakt, viele Informationen erhalten.
Heute hat es endlich wunderschönes Wetter, aber bei unserem langen Spaziergang durch die Kliffs um de Kelders sehen wir weder Wale noch Robben. Dafür entschädigt der Sonnenschein und eine wunderbare Küstenlandschaft.
Hallo Ihr Zwei, könnt Ihr verstehen dass auch wir Südafrika sehr
genossen haben, tolle Berichte von Euch. Wir waren ein paar Tage unterwegs deshalb erst jetzt ein Kommentar, eine schöne Zeit weiterhin lb. Grüsse Inge u. Alfred
Könnte das eine Bild der Aufgang zum Leuchtturm sein?
Die Unterkunft kommt mir bekannt vor. In so einer waren wir auch, teilweise ist alles in holländischer Hand, zumindest hatte ich damals das Gefühl.
Sehr schöne Bilder von Flora und Fauna, die hatten wir damals nicht so. Da muss ich unbedingt zu einer anderen Jahrszeit wieder hin.
Hallo Ihr Zwei, könnt Ihr verstehen dass auch wir Südafrika sehr
genossen haben, tolle Berichte von Euch. Wir waren ein paar Tage unterwegs deshalb erst jetzt ein Kommentar, eine schöne Zeit weiterhin lb. Grüsse Inge u. Alfred
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Jaa, können wir sehr gut verstehen. Der südliche Landesteil ist ein Paradies für Genießer.
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Könnte das eine Bild der Aufgang zum Leuchtturm sein?
Die Unterkunft kommt mir bekannt vor. In so einer waren wir auch, teilweise ist alles in holländischer Hand, zumindest hatte ich damals das Gefühl.
Sehr schöne Bilder von Flora und Fauna, die hatten wir damals nicht so. Da muss ich unbedingt zu einer anderen Jahrszeit wieder hin.
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